Paulo-Finito heißt das Fasentskindle in Fessenbach

Fessenbacher Rebknörpli-Zunft dankt beim Rathaussturm dem scheidenden Ortsvorsteher Paul Litterst

Offenburger Tageblatt vom 09.02.2024

 

Mit Weh und Krach wurde der Krampe, dr „Paulo-Finito“, unter Mithilfe von dr Hebamm’ Marion Hugle ins Leben bugsiert, wie Ehrenzunftmeister Uli Litterst am Schmutzigen in Fessenbach verkündete.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, der Himmel hatte auch seine Schleusen geöffnet, fand dieser Rathaussturm nun zum letzten Mal mit Ortsvorsteher Paul Litterst statt. Dieser stand schon erwartungsvoll am Rathaus mit dem großen Schlüssel in der Hand, denn nun musste er ja nur noch einmal vom „Thron“ gestoßen werden, was jedoch aufgrund der großen Kinderschar, die schon bereit stand, mühelos gelang.

Geddel hört auf

Uli Litterst als ehemaliger Zunftmeister hatte dem scheidenden Ortsvorsteher in seinen 25 Jahren am Schmutzige Dunschtig oft den Schlüssel abgenommen. Doch diesmal ging er an Zunftmeister Alex Seitz. Mit dabei waren auch Geddel Renate Keller, die seit 33 Jahren das Amt der Geddel innehat und nun auch zum letzten Mal mit ihrem Krampe, dem fidelen Paulo-Finito, aufgetreten ist. Pfeddri Berthold Börschig ließ es sich nicht nehmen, ein kräftiges Narri-Narro auf Paulo-Finito auszurufen, natürlich begleitet von der gesamten Menge.

In Zukunft wird Sophia Kalabarikas den Kinderwagen mit dem Rebknörpli-Nachwuchs schieben. Und weiter wurde verkündet, dass „Paulo, unser Ortsvorsteher, 25 Johr für alli do war, jetzt isch aber finito – mir sage Dankescheen – losse es krache, den Job muss jetzt ein anderer mache. Mir wünsche ihm des Beschd, blieb g’sund un froh, uff ihn ä kräftiges Narri-Narro!“

Pöschdle für Litterst

Doch ein „Pöschtle“ hatte Uli Litterst auch noch für den scheidenden Ortsvorsteher parat. Da es in Fessenbach gerade mal keinen Gemeindearbeiter gibt, könnte er dessen Arbeit doch in seinem „Unruhe-Stand“ übernehmen. Geholfen hat er jetzt ohnehin schon beim Aufbau beim Rockschwoof und nun auch beim Zunftobe.

Auch Pfarrer Florian Zeil hatte schon am Morgen bei der Daifi gepredigt: „Lieber Gott, verschone uns vor Sturm un Donner, der kracht, un vor einem neue Ortsvorsteher, der nit viel macht. Dies Johr sin jo Wahle, wenn ich euch sag, mir wähle ä neuer Ortschaftsrat. Un ä neuer Ortsvorsteher gibt’s au – Worum nit au mol ä Frau? Des wär klasse, fantastico un prima wie in Bella Italia.“ 

©Ursula Haß

 

Druckversion | Sitemap
© Narrenzunft Rebknörpli Fessenbach