Die Narren hatten beim Zunftobe in Fessenbach die Medizin

Motto »Blaulicht-Wahnsinn«

Offenburger Tageblatt vom 05. März 2019

 

»Tatü-Tata« hieß es immer wieder beim Zunftobe in Fessenbach. Bei all den närrischen Vorkommnissen im Ort mussten die Helfer häufig eingreifen. Den »Blaulicht-Wahnsinn« brachte das närrische Programm beim Zunftobe der Rebknörpli auf die Bühne.

 

80 Akteure begeisterten Jung und Alt als Krankenschwestern, Polizisten oder Bergwacht. Auch einige neue Akteure waren mit von der Partie. ©Ursula Haß

 

Trotz immenser Vorbereitungen beim diesjährigen Reblandtreffen in Fessenbach zogen die Rebknörpli bei ihrem Zunftobe unter dem Motto »Blaulicht-Alarm« mit viel »Tatü-Tata« wieder alle Register. Das Publikum dankte es mit viel Applaus. Zunftmeister Uli Litterst sprach allen Helfern des Reblandtreffens, vor allem auch der »Rettungszentrale im Rothus« Dank aus. Dies galt auch Ortsvorsteher Paul Litterst, der sich ganz präsidial in seiner »Polizeiuniform« am Zunftobe präsentierte. Auch die Rammersweierer waren zugegen, hatten sie doch im vergangenen Jahr dem Fessenbacher Storch Asyl gewährt. 

 

Flott ging es dann weiter mit den »Knörpli-Kids« (Leitung: Lotta Bürkle), die in ihren feuerroten Kostümen ohne Zugabe nicht von der Bühne gingen. Die »Fire Fighter« (Jana-Lisa-Flo-Markus), ließen auch nichts anbrennen und begeisterten als »Newcomer« auf dem Bühnenparkett. Schon beim Reblandtreffen hatten Ina und Moritz Litterst mit ihrem »Rebland-Rap« einen Hit gelandet. Und »Irgendwie – Irgendwo und Irgendwann, treffen wir uns wieder«, hatten die beiden gerade noch gerappt, da kam schon Doktor Klingelberger alias Moritz Litterst angesaust, der in allen Lebenslagen und bei allen Krankheiten sich seine Ratschläge nicht verkneifen konnte.

 

Darüber, ob Harald Rau die Wahl wegen seiner verteilten Kondome nicht gewonnen hat oder warum die Fessenbacher Straße zur Zone 30 erklärt wurde, obwohl der Eingang zur Kita und zur Schule in der Straße »In den Feldreben« liegt, sinnierte er. Und »Operationen am offenen Herzen«, zum Beispiel die Schließung der Vinothek müssten die Fessenbacher »noch immer verschmerzen«, sagte er. Da kamen die »Knörpli-Girls« (Leitung: Jana Hugle und Lotta Bürkle) gerade zur rechten Zeit, um mit Herzblut und Verve ihren Tanz zu präsentieren. 

 

Ein »blaues Wunder« war es allemal, die 13 Teenager auf der Bühne tanzen zu sehen. Konkurrenz haben nun die drei »Kropfjoggel-Mädels« aus Ebersweier erhalten, denn auch in Fessebach stehen die »Krankenschwestern« (Uli und Beni Litterst) ihren Mann, oder Frau? Dass es den Zellern immer noch stinkt ob des Maibaumklaus und der verschütteten Gülle, oder das »very-verrückte« Interview von Paul Litterst mit einer amerikanischen Journalistin – die Krankenschwestern konnten zu jedem »Wehwehchen« die richtige Medizin, natürlich musikalisch, verabreichen. 

 

Viel Lokalkolorit

Wohl dosiert war das Programm, das von Tanja und Ken-Lias Fritsch moderiert wurde. Auch das »Auslese-Ballett« mit elf Damen war ein Hingucker. Als weiterer Höhepunkt angekündigt: Die Bänkli-Sänger, die größte Gruppe, 18-köpfig, angefangen von den »Kropfigeln« (Nelli, Kim und Paula) bis zum Regiemeister, Dichter und Musiker Markus Litterst, die den »Blaulicht-Wahnsinn« parodierten. Von der Fahrerflucht auf der Fessenbacher Straße bis zum »Hühnerfrikassee« in der Linde: Auch hier wurde natürlich viel Lokalkolorit versprüht. Ob zum Beispiel durch das »neue Münsterstift« nun noch mehr Elsässer in die Reben kommen und nach den schmackhaften Weinberg-Schnecken Ausschau halten? 

 

Dann wurde gekreischt und geklatscht, denn irgendwie hatte es sich herumgesprochen, dass das »Sexy-Männerballett« im Anmarsch war. Und was für ein Anblick bot sich da bei den zwölf properen Krankenschwestern, und einem etwas verwirrten Patienten (Josef Falk, von Anfang an beim Männerballett dabei und inzwischen über 70 Jahre alt), die ein »akrobatisches« Feuerwerk auf der Bühne absolvierten. Klar, dass das Publikum eine Zugabe forderte – und los ging der Spaß noch mal, der von zwei Ortenbergerinnen, Lara Schütz und Sophie Vollmer, in Szene gesetzt wurde. 

 

Für Technik waren Max Mandel, Christoph Schmidt und Dennis Zapf, zuständig, »Felix & Bernie« sorgten als Musiker für Tanzrunden und Schunkelmusik.

 

Autor: Ursula Haß

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