Vieles drehte sich um den Wein
Offenburger Tageblatt vom 01.03.2019
Dieses Jahr war es in Fessenbach nicht schwer, das Narrenkind zu benennen. Dafür sorgte die Vinothek. »Diä isch gschlosse worre – ohjeee – un des ung’loge – ohne diä Winzer zu froge«, wie Zunftmeister Uli Litterst klagte. »Jetz solle mir zum Fessebacher Win kaufe nüber ins Zell?«, fragte er. Was passiert mit der WG und dem Gebäude, das fragten sich die Leute.
In Fessenbach wurde Ortsvorsteher Paul Litterst entmachtet – den Schlüssel haben nun die Narren. Auf der Rathaustreppe (von links): Pfarrer Markus Litterst, Christine Rappenecker von der Kita, Zunftmeister Uli Litterst, Hebamme Marion Hugle und Ortsvorsteher Paul Litterst. Foto: Ursula Haß
»Feuerwehrhaus, Swinger Club, wär doch ä Idee oder als Wohnung für dä neue OB«, reimte er.
Klar, dass Zunftmeister Uli Litterst mit dem Klagelied auf die Vinothek ins Schwarze getroffen hat. Entsprechend groß war die »Trauergemeinde« der Rebknörpli und Krottestecher, die nach Zell gezogen sind, um mit Fessenbacher Wein auf die Fasent anzustoßen. Um 6 Uhr morgens wurde das »Vinotheken-Schließerle« vom Pfarrer Markus Litterst in Anwesenheit eines neuen Vikars, Flo Zeil, getauft.
Mit Geddel Renate Keller und Pfeddri Berthold Börschig sowie Hebamme Marion Hugle zog der Tross mit Schülern, Lehrern, Kita-Kindern und Erzieherinnen gen Rathaus, wo Paul Litterst seinen Rathausschlüssel abgab.
Autor: Ursula Haß