Offenburger Tageblatt vom 31.01.2019
Die Fessenbacher Narrenzunft Rebknörpli richtet das 38. Reblandtreffen am Wochenende des 9. und 10. Februar in Fessenbach aus. Start ist am Samstag um 20 Uhr mit dem Brauchtumsabend in der Reblandhalle. Am Sonntag, 10. Februar, findet ab 14 Uhr der Umzug mit 3400 Hästrägern aus 78 Zünften statt. Uli Litterst, Zunftmeister der Rebknörpli, verrät, was beim Reblandtreffen geboten wird.
Voll im Element: Uli Litterst, Zunftmeister der Rebknörpli in Fessenbach. In diesem Jahr darf seine Zunft das Reblandtreffen ausrichten. ©Archivfoto: Ursula Haß
Herr Litterst, mehr als 3400 Hästräger werden zum Umzug erwartet. Wie kommen überhaupt die Kontakte zu den Zünften zustande?
Uli Litterst: Viele Kontakte mit den Zünften bestehen schon seit Jahren und viele sind auch immer wieder beim Reblandtreffen dabei. Dieses Mal war die Resonanz überwältigend, bereits im August konnten wir keine Anmeldungen mehr annehmen. Viele Anfragen kommen auch über das Internet und die Homepage.
Welche Zünfte aus dem Umland sind denn dabei?
Litterst: Neben den Reblandzünften freuen wir uns natürlich auf die Stadtteilzünfte vom Offenburger Narrenbündnis, auf unsere Freunde aus Ortenberg und Montenegro und viele andere befreundete Zünfte aus der Ortenau. Viele Zünfte bringen ihre Musikkapellen oder Guggemusiken mit. Es kommen die Schorli-Band aus Durbach, die Simsegräbsler aus Hofstetten, die Knallfrosch-Combo aus Weier, die Schnoogesurrer aus Bühl und die Guggemusik Zulutt aus Ebersweier.
Welche besonderen Maskenträger erwarten Sie?
Litterst: Beim großen Umzug am Sonntag wird eine große Vielfalt an Masken zu sehen sein. Zum ersten Mal kommen die Narrenzunft Wurmlinger Knöpfle und die Narrenzunft Empfingen. Beide Zünfte sind Mitglied im Närrischen Freundschaftskreis Neckar-Gäu. Auch über die Narrenzunft Dornhaner Lauser und über die Kuckucks I-Hager aus Bambergen bei Überlingen freuen wir uns.
Auch besondere Wagen werden präsentiert. Was gibt es da alles zu sehen?
Litterst: Die Fasnachtswagen sind eine Bereicherung für jeden Umzug, aber die Sicherheitsbestimmungen und Vorschriften dafür werden immer umfangreicher. Trotzdem kommen zum Umzug die Willstätter Hexen und die Schelle-Hexe aus Hofweier mit ihren Hexenwagen und die Schräckslizunft aus Diersburg. Den Abschluss des Umzugs bilden die Glottertalpiraten mit ihrem ganz famosen Umzugswagen.
So ein Umzug muss geplant sein. Wie viele Leute sind denn im Einsatz?
Litterst: Allein von den Rebknörpli sind 120 Helfer im Einsatz. Dazu sind 20 Rebland-Ordner aus den sechs Reblandzünften am Samstag und am Sonntag im Einsatz. Die Narrenzunft Waldwurz aus Albersbösch hilft uns wieder beim Kassieren.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind wahrscheinlich stärker denn je. Was müssen Sie da einplanen?
Litterst: Das ist richtig, die Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen werden immer umfangreicher. Es haben frühzeitig Gespräche mit der Stadt – Bauamt, Straßenverkehrsamt, Ordnungsamt –, der Feuerwehr und der Polizei stattgefunden. Wir mussten der Stadt Offenburg ein umfangreiches Sicherheitskonzept vorlegen. Große Unterstützung erhalten wir von der Ortsverwaltung.
Auch der Brauchtumsabend am Samstag und die Narrenparty halten Überraschungen parat. Was gibt es da Neues?
Litterst: Beim traditionellen Brauchtumsabend machen alle sechs Reblandzünfte mit, die ein tolles Programm mit Showtänzen, Sprech- und Gesangseinlagen präsentieren werden. Bei der großen Narrenparty sorgt unter anderem DJ Crazy Pee für die richtige Stimmung. Im Zelt des Musikvereins Fessenbach, der Feuerwehr Fessenbach und der Schlagerfreunde wird so richtig die Post abgehen. Der Eintritt ist ab 16 Jahre und es gibt ein One-Way-Ticket.
Was ist nach dem Umzug geboten und wo ist am Sonntag Remmidemmi?
Litterst: Die Fessenbacher Straße bleibt gesperrt, sodass nach dem Umzug auch auf der Straße gefeiert werden kann. In der Reblandhalle werden verschiedene Narrenzünfte und Guggemusiken auftreten, in den Zelten und Straußwirtschaften wird einiges geboten und natürlich freut sich auch die Fessenbacher Gastronomie auf viele närrische Gäste.
Die Vereine haben Lokalitäten mit Straußwirtschaften und Zelten auf die Beine gestellt. Wo kann man einkehren?
Litterst: Die Festmeile wird die Fessenbacher Straße bis zur Reblandhalle sein, ebenfalls ist die Winzer- und Weinbergstraße einbezogen. Die Straußwirtschaften sind am Sonntag ab 11 Uhr geöffnet und das Angebot wird sehr reichhaltig sein.
Gastgeschenke beim Zunftempfang am Sonntag soll es – wie schon 2015 – nicht geben. Wem wollen Sie das Geld spenden?
Litterst: Wir wollen neben der ganzen Fröhlichkeit diejenigen nicht vergessen, denen es nicht so gut geht. Das eingesparte Geld und die Spenden der Narrenzünfte stellen wir dem Klinik-Clown vom »Verein zur Förderung der klinischen Kinderheilkunde Offenburg« zu Verfügung und das ist bereits 2015 gut angekommen.
Autor: Ursula Haß