Narrenzunft verabschiedet Uli Litterst nach 27 Jahren

Rebknörpli-Lied zum Abschied

Offenburger Tageblatt vom 31.05.2019

 

Uli Litterst ist nach 27 Jahren Zunftmeistertätigkeit bei der Narrenzunft Rebknörpli mit vielen Emotionen verabschiedet und zum  Ehrenzunftmeister ernannt worden. Er bleibt der Narrenzunft allerdings erhalten.

Wechsel bei den Rebknörpli in Fessenbach: Der neue Zunftmeister, Alex Seitz (links), übergibt dem scheidenden Zunftmeister Uli Litters, die Urkunde zum Ehrenzunftmeister. ©Ursula Haß

Zunftmeister Uli Litterst wollte bereits 2010 sein Amt abgeben. Da war der Protest der Mitglieder jedoch zu groß. Auch in den Jahren 2013 und 2016 haben die Mitglieder keinen Rückzug akzeptiert. Nach 27 Jahren  Zunftmeistertätigkeit ist es dieses Jahr ernst geworden: Uli Litterst gibt das Amt in jüngere Hände – der Zunftgeselle Alex Seitz ist neuer Zunftmeister.

Verdient hat Litterst es allemal, seine Zeit in ruhigeren Gewässern zu verbringen, denn die Liste seiner Tätigkeiten für die Narrenzunft Fessenbach ist lang. Auch seine Frau Petra und seine Söhne Felix und Moritz wird es freuen, wenn er jetzt nicht mehr so oft am Austüfteln neuer Reden und Auftritte ist.

Als 15-Jähriger gewählt

Doch wie fing eigentlich alles an? Am 1. April 1977 wurde die Narrenzunft »Rebknörpli« gegründet. Schon als 15-Jähriger wurde Litterst in den Vorstand gewählt. Am 11. November 1977 stand er schon als »jüngster Zwuckel mit d’r Rebspritz uffem Buckel« auf der Bühne, sein Talent hat er an seinen Sohn Moritz weitergegeben. Auch als Bänklisänger trat er auf, bis er im Jahr 1992 Zunftmeister wurde. Als aktiver Krottestecher war er bereits seit 1984 Gründungsmitglied. Bis 2019 hat er als Zunftmeister insgesamt sechs Reblandtreffen mit den Mitgliedern organisiert. Eine weit über die Grenzen Fessenbachs bekannte Fasentsveranstaltung ist der Rockschwoof, 1985 ebenfalls zum ersten Mal veranstaltet.

 

Im Jahr 1987 wurde der Narrenkeller ausgebaut. Klar, dass auch hier viele helfende Hände benötigt wurden und Uli mit dabei war. Bereits 1986 folgte ein weiterer Schritt für Uli Litterst mit der Wahl zum Zunftgesellen. Zunftmeister wurde seinerzeit Fritz Hillenbrand. Erst 1992 war es dann soweit: Uli Litterst wurde Zunftmeister und hat bis heute dieses Amt auch nie bereut und gut betreut. Seit 1987 ist er auch aktives Mitglied bei den Reblandzünften. Als Moderator der Scheeserennen in Fessenbach, und seit 1990 auch in Offenburg, ist Uli Litterst nicht wegzudenken. So wird das 30. Jubiläum in 2020 in Offenburg sicherlich mit ihm, in welcher Rolle auch immer, stattfinden.

Legendäre Büttenreden

Seit 2010 ist der Fessenbacher Zunftmeister Mitglied beim Offenburger Narrenbündnis, und als solches sind seine Büttenreden beim Oberbürgermeisterempfang im Rathaussaal sehr gefragt. Mit spitzer Feder, aber immer mit einem lachenden Auge, waren seine närrischen Reden legendär. So kann er auf unzählige Auftritte, sei es beim Kappeobe, Zunftobe, Reblandtreffen, oder beim G’miedlige Obe, zurückblicken. Aber wie man Uli Litterst kennt, wird er auch weiterhin der Narrenzunft treu verbunden bleiben.

Ganz besonders freut es ihn, dass so viele junge, engagierte Narren dabei sind und dass die Zunft keine Nachwuchssorgen hat. Und so ist sein Wunsch, dass die Narrenzunft Rebknörpli sich weiterhin mit Freude der Brauchtumspflege annimmt und das Rebknörplilied, als auch das Reblandlied, das 1985 von Fritz Hillenbrand und Uli Litterst erstmals in Fessenbach uraufgeführt wurde, auch weiterhin in Fessenbach und im gesamten Rebland erschallen wird.

Natürlich wurde das Rebknörpli-Lied auch kräftig beim Abschied auf Uli eingestimmt, der aus den Händen vom neuen Zunftmeister Alex Seitz auch seine Urkunde zum Ehrenzunftmeister der Rebknörpli-Zunft entgegennehmen durfte.

Autorin: Ursula Haß

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