Gartenschau im Märchenwald

Bei der Fasenteröffnung in Fessenbach wurden viele Ideen präsentiert

Offenburger Tageblatt vom 14.11.2019

 

Die Landesgartenschau soll in den Fessenbacher Märchenwald kommen: Unter anderem mit dieser Idee haben die Reb-knörpli die Fasentkampagne eröffnet. Der neue Zunftmeister Alex Seitz durfte sich beim „Gmiedliche Obe“ über einen vollbesetzten Narrenkeller und gute Stimmung freuen.

 

Gmiedlicher Obe mit Märchenwald: Der Hofstaat der Bänklisänger um Markus Litterst wartete mit Geschichten rund um den Märchenwald in Fessenbach auf. Foto: Ursula Haß

 

Es war einmal: So fangen alle Märchen an, und so wurden die Gäste, die wieder zahlreich aus dem Rebland angereist waren, schon zu Beginn durch eine neue „Märchenwald-Deko“ im Narrenkeller in das Motto der Fasentkampagne 2020 „Märchenwald in Fessenbach“ eingeführt. Nach der Begrüßung zum „Gmiedliche Obe“ durch den neuen Zunftmeister Alex Seitz eröffneten die beiden Wanderer aus dem Rebland, Uli und Beni Litterst, mit Musik und Gesang das Programm.

 

Nostalgie war angesagt, als an das Reblandtreffen in diesem Jahr in Fessenbach erinnert wurde und dabei Dr. Klingelberger (Moritz Litterst) seinen Einstand hatte. Im  Sommer war er als richtiger Arzt gefragt, denn anhand seiner Visitenkarte von Fasnacht wurde um telefonischen Beistand gebeten. Dass der neue Zunftmeister mit einem Fässchen Bier, dessen Haltbarkeitsdatum längst überschritten war, mit seinen Narren feiern wollte, kam ebenfalls auf den Tisch. Oder die Anekdoten, dass auch ein Schmuckstück in Südfrankreich vergessen wurde, dass die Soko Rebland zum Einsatz kam und dass der neue Dirigent des Gesangvereins beim ökumenischen Gottesdienst des Backhieslefestes für einen Pater gehalten wurde.

 

Rapunzel alias Moritz Litterst nahm Platz beim neuen Denkmal „Senatorre“ in den Reben und präsentierte ihre „märchenhaften“ Ideen: eine Landesgartenschau für Fessenbach, neue Denkmale ohne Genehmigung in den Fessenbacher Gärten, denn was Hubert Burda kann, gilt auch für die Fessenbacher, so ihr Credo. Und was alles in die alte WG einziehen soll, eine Tiefgarage, die Post, ein Nagelstudio, ein öffentliches WC und dann noch der „Dorflade“. Ob das verwirklicht wird oder ob das alles Märchen sind, werde die Zukunft zeigen.

 

Auch kritische Töne über die Ortschaftsratswahl kamen von Rapunzel, denn für jeden Kandidaten lässt sie ihre Haare nicht herunter. Nicht für den Polizist aus der Halde, der zwar in den Gemeinderat kam, aber nicht in den Ortschaftsrat, weil er gar nicht im Ort bekannt war, aber auch für manchen anderen Ortschaftsrat nicht. Auch die Frauenquote nahm sie unter die Lupe und so manchem Ortschaftsrat rät Rapunzel, mehr Taten als Worte folgen zu lassen, „nit nur schwätze, sondern selber anpacken und sich auch öfter im Ort zeigen“.

 

„Epizentrum der Macht“

Auch das politische Zentrum im Ries mit zwei Ortschaftsräten, dem neuen Zunftmeister und dem Ortsvorsteher gilt für sie schlichtweg als „Epizentrum“ der politischen Macht. „Mit dem Zuwachs aus Bayern im Ortschaftsrat bewältigt Fessenbach erfolgreiche Flüchtlingsintegration“, sagte Rapunzel. Und sie riet dem Ortsvorsteher, seinen Hof einzuebnen, denn so könnte die Feuerwehr bei der nächsten Wahl einen Maibaum stellen, oder „willsch dir auch lieber ein Denkmal hinstellen?“.

 

Danach kamen die Bänklisänger in ihren tollen Kostümen. Auch sie punkteten mit viel Lokalkolorit, so mit der „Meerrettichballade“ mit der „Muettersprochkönigin aus dem Ries“ und dem „Müllersohn“. Aber auch die 30er-Zone am Seniorenheim im „Seidenfaden“ ist ihnen ein Dorn im Auge. Ebenso der Hindernisparcours mit neuen Schildern an der Reblandhalle und der Schilderwald im Seidenfaden, der den Blick auf das schönste Dorf im Rebland versperrt. „Ob der Baubürgermeister bei diesen Anordnungen ein paar Martini zu viel getrunken hat?“, war zu hören.

 

Ausblick zum Schluss

Und wenn sie nicht gestorben sind, so werden doch alle Märchen beendet. Denn die Akteure werden an Fasnacht, beim Reblandtreffen am 8. Februar in Eberschwier und am Zunftobe, 22. Februar, in Fessenbach ihre märchenhaften Geschichten aus dem Zauberwald und aus dem Rebland präsentieren, so Alex Seitz.

Er sprach auch Dank an alle Helfer vor und hinter den Kulissen für das dreistündige Programm aus.

 

Autor: Ursula Haß

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