Offenburger Tageblatt vom 5. Februar
Die heiße Phase der diesjährigen Fasent hat gestern auch im Offenburger Rebland begonnen. Auch dort wurden die Rathäuser gestürmt und die Bürgermeister und Ortsvorsteher entmachtet. Und es gab so manchen Seitenhieb.
Im ganzen Rebland war es bekannt und bei Charly Busam, und seinen Wölfen aus Rammersweier hat es kräftig rumort:
Der so schön aufgestellte Maibaum war am Morgen des 1. Mai weg. Und verdächtigt wurden die Fessenbacher, denn beim Bacchus stand so ein abgesägter und mit Bändeln besetzter Maibaum. »Des isch unser Baum«, so Busam, der Zunftmeister Uli Litterst in Verlegenheit versetzte – denn der wusste von nichts. Wie der Maibaum zum Bacchus kam, es ist bis heute nicht geklärt, und so wurde das Fessenbacher Narrenkind auf den Namen »Maibaum-Klauerle« getauft.
Vor der Rathausstürmung haben sich vor dem Rathaus die närrischen Fessenbacher versammelt. Die Schüler und Kindergartenkinder wurden befreit und der Tross zog unter Begleitung der »Krottebloser« sowie der Lehrer gen Rathaus. Kita-Leiterin Christine Rappenecker übergab Ortsvorsteher Paul Litterst und Adalbert Schwär den Kita-Narrenorden. Um 6 Uhr in der Früh kam das Narrenkind unter Mithilfe von Hebamme Marion Hugle auf die Welt und wurde gleich von Pfarrer Markus Litterst mit den Krottestechern Elli Braun und Lara Zapf »gedaift«. Pfeddri Berthold Börschig sowie Geddel Renate Keller werden das »Maibaum-Klauerle« nicht aus den Augen lassen.