Scheeserennen in Fessenbach
Offenburger Tageblatt vom 14.02.2018
Den ersten Platz belegte der Kindertreff der Kolpingsfamilie in der Originalität.
Das 39. Scheeserennen in Fessenbach hat gestern wieder für beste Unterhaltung gesorgt. Die schnellsten Scheesen bei den Erwachsenen waren die Zwerge aus der Wann, bei den Kindern die Zeller Seifenkiste –und die schönste Scheese hatte der Kindertreff der Kolpingfamilie Fessenbach, so das Jury-Urteil.
Bei strahlendem Sonnenschein war auch das 39. Scheeserennen ein großer Spaß für Jung und Alt. Angefeuert vom Publikum gingen wieder zahlreiche Scheesen an den Start. Die Jury war mit Michaela Müller
von der Ortsverwaltung, Patrick Scharte von der Hubert-Burda-Grundschule und Ortschaftsrat Elmar Ritter prominent besetzt. Sie hatte die Qual der Wahl, die schönsten und originellsten Scheesen
herauszufinden.
Mit der Startnummer eins wurden die Gemeindearbeiter Adalbert Schwär und Michael Großholz am »Schmutzigen« verdonnert, beim
Scheeserennen mitzumachen. Doch vorliebnehmen musste Adalbert als Renner mit seiner Enkelin Enna als Penner, denn Michael Großholz hütete krank das Bett. »Fuchsalarm« war das Motto des Kindertreffs,
bei dem Friederike Schröder und Claudia Bürkle mit einer großen Kinderschar antraten und den ersten Platz in der Originalität belegten. Das Motto der Kampagne 2018, den »verruckte Buurehof« hatte die
Kita voll getroffen, wie auch Uli Litterst, Zunftmeister der Rebknörpli, betonte.
Es waren rasante Rennen, bei denen zunächst eine Kröte gestochen werden musste. Es folgten der Tempo-30-Kreisel an der
Fessenbacher Straße, Büchsenwerfen und das Maibaumklauen unter Aufsicht des begeisterten Publikums und der Narrenzunft. Letzteres fiel nicht immer leicht, die Tanne zu schnappen und dann einen
knorpeligen kurzen Baumstumpf abzusägen.
Aber schließlich leben die Zwerge im Wald, und so ließen es sich Robert Hieb, Jonathan Kiefer, Birgit und Niklas Herm sowie Salvatore Volpe, die Gäste aus der Wann, nicht nehmen, in Fessenbach mit
ihrer Zwergenscheese anzutreten. »Der Seidenfad+en ist missglückt, deshalb sind wir ausgerückt«, sagten sie und holten sich den ersten Platz in der Schnelligkeit bei den
Erwachsenen.
Von keinem zu stoppen
Doch auch die Piraten, die Freie Wiesenwerkstatt Ghané, die in der Schnelligkeit bei den Kindern Platz drei belegten, konnten letztendlich keine Fahrverbote stoppen. Das »Frostschutzmobil« mit Emil
Hess, Gregor und Clemens Zentner aus Zell-Weierbach lief zu voller Fahrt auf und ergatterte den zweiten Platz in der Schnelligkeit bei den Kindern.
Die Familienscheese mit Udo Näger und den Pennern Theo Näger und Paula Börschig belegte den dritten Platz bei den
Erwachsenen in der Schnelligkeit. Ebenfalls punkteten die Zeller Dorfmusikanten und die Teilnehmer der Familien Bürkle, Albrecht und Sturm in der Kategorie Originalität mit dem dritten
Platz.
Mit Bravour gemeistert
Eine sehr originelle Gruppe waren die »Mistkrätzerle« mit Stephan Seitz, Alex Link, Ludwig Holl und Markus Leingang sowie den Kindern Lena, Nina und Lily, die den Maibaum kräftig stutzten und auf dem
zweiten Platz in der Originalität landeten. Auch das »Bure-Taxi« von Eberhard Frey, dem ältesten Teilnehmer, und seiner Enkelin Sarah als Penner, absolvierte die drei Hindernisse mit Bravour – der
zweite Platz für die beiden in der Schnelligkeit winkte.
Doch dann kam die Zeller Seifenkiste mit Adrian Dufner und Magnus Zentner, die letzte Scheese, und traf mit voller Wucht nicht nur alle Hindernisse, sondern legte mit 1,08 Minuten auch einen vollen
Zahn zu und gewann den ersten Platz in der Schnelligkeit bei den Kindern.
Aber auch für alle anderen, die diesmal nicht gewonnen haben, wie die jungen Wilden mit Jonny Basler und Gregor Braun, die
jede Menge Zeit beim »Büchsenwerfen« und »Maibaumabsägen« verloren haben, war der Spaß das Wichtigste.
Danach war noch Kinderfasent und Remmidemmi in der Reblandhalle und schließlich auch die traurige Beerdigung in der
»Linde« angesagt.
Autor: Ursula Haß